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Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 für die Nachtstunden im Zuge der B5 gefordert / Stadt Bredstedt prüft die Möglichkeiten
Bredstedt

Schon Wilhelm Busch machte sich Gedanken zum Thema Lärm. Er kam zu dem Schluss, dass Musik oft nicht als schön erfunden, weil sie mit Lärm verbunden. Für die Anlieger der Bundesstraße 5 ist Musik allerdings immer schön, denn der Geräuschpegel von der Hauptstraße ist kaum zu ertragen. Der Verkehrslärm, der täglich ertragen werden muss, ist schließlich auch noch gesundheitsschädlich.

Der Appell des Bredstedters Rolf Sörensen an die Stadtvertreter zeigte in deren jüngsten Sitzung Wirkung. Sie nahmen seine Anregungen im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Lärmaktionsplan auf, schließlich ist er Anlieger. Sörensen wohnt in der Osterstraße, direkt an der Ecke Marthaplatz, der Kreuzung zur B 5 der Flensburger Straße in Richtung Sönnebüll. Er hatte darum gebeten, neben dem angedachten Flüsterasphalt, auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 – zumindest für die Nachtstunden von 22 bis sechs Uhr anzustreben. Seit 30 Jahren, begründete er, wohne er dort und der Verkehrsfluss habe sich Jahr für Jahr drastisch erhöht.

Besonders in der Erntezeit würden landwirtschaftliche Fahrzeuge im Fünf-Minuten-Takt die B 5 nutzen, bei Tag und Nacht. Schwerlastverkehr rolle das ganze Jahr über die Durchgangsstraße. „Ich finde, man sollte sich außerdem mit den ebenso betroffenen Nachbargemeinden Breklum, Struckum oder Hattstedt zusammentun“, so Sörensens Vorschlag. „Das sind gute Anregungen“, fanden nicht nur Bauausschuss-Vorsitzender, Wolfgang Kinsky, und CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Lundelius, sondern auch Bürgermeister Knut Jessen. „Solange die Umgehungsstraße noch nicht da ist, sollten wir tun, was möglich ist, um Lärm zu mindern. Wir können den Antrag im Rahmen des EU-Lärmaktionsplanes stellen“, bekräftigte er. Das Gremium entschied sich einstimmig dafür, es eingehend in den Fraktionen zu beraten. Die folgenden Eckpunkte sollten unbedingt mit in die Diskussionen einfließen: Flüsterasphalt, zeitliche Geschwindigkeitsbegrenzung sowie das abendliche Abstellen der Ampelanlage, damit der Durchgangsverkehr nicht auch noch nachts unnötigerweise anhalten muss.

Weitere Beschlüsse: Die Aufstellung der zweiten Änderung über die Erweiterung des Bebauungsplanes Nr. 14 (Oldenhörn) im Bereich des Tiefbauunternehmens Hein Tau wurden beschlossen. Dort möchte ein Betonunternehmen einen Mischer aufstellen. Die Zuwegung erfolgt über das Gewerbegebiet Rosenburger Weg, also nicht durch das Wohngebiet. Sowohl vom Lärmpegel her, als auch vom Anblick, erläuterte der Bauausschuss-Vorsitzende, sei nichts zu befürchten. Das habe eine Ortsbesichtigung gezeigt. Das Gerät wird kaum zu sehen sein, weil das Gelände rundherum ansteigt.

Auch der Beschluss über die eingegangenen Stellungnahmen zur Änderung des B-Plans Nr. 17 für das Gebiet Stiegacker und Kampistoft, zwischen Tondernscher Straße und Toftweg wurde abgesegnet. Das Prozedere war nötig geworden, weil eine Anliegerin ihr Wohnhaus barrierefrei umbauen will. Das Vorhaben stand der bisher festgesetzten Grundflächenzahl sowie den Baugrenzen entgegen.
Schließlich verabschiedete der Bürgermeister die Stadtvertreterin Marion Menzdorf (SSW). Sie wird umziehen. „Du hast zwei Legislaturperioden konstruktiv mitgearbeitet. Danke dafür“, erklärte er. Gleichzeitig verpflichtete er Ketel Lorenzen als Nachfolger in der Stadtvertretung. Die Aufgaben des ebenfalls ausgeschiedenen Gremiumsmitglieds Jörg Abelt übernahm Werner Nicolaisen.

rah

Quelle: shz / Husumer Nachrichten vom 25.03.2015 / Text: Udo Rahn

 

Foto: intern/KCB