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Kritische Stimmen im Ausschuss zur geplanten Anhörung.

Südtondern. Seit dem 2. April ist die Baustelle offiziell wieder in Betrieb. Große Maschinen rollen auf dem Teilstück der Bundesstraße 5 zwischen Niebüll und Klixbüll. Und sogar eine Prognose zur Fertigstellung gibt es, wie Harald Haase, Pressesprecher des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie, jetzt auf Anfrage mitteilte: „Wir sind guter Hoffnung, dass wir die Strecke noch im Juni wieder freigeben können.“ In den letzten Wochen habe man sich mit der ausführenden Firma Bunte über das weitere Verfahren geeinigt. Die Firma wird nun mehr Boden austauschen als ursprünglich geplant, um den schwierigen Verhältnissen des Teilabschnitts Rechnung zu tragen und eine nachhaltig stabile Fahrbahn zu schaffen. Zu den Kosten wollte Harald Haase zu diesem Zeitpunkt keine konkreten Angaben machen, aber „natürlich wird es teurer werden, als ursprünglich geplant“.

Trotz dieser erfreulichen Nachrichten regte sich in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses des Amtes Südtondern erneut Kritik an der Straßenbauverwaltung. Amtsdirektor Otto Wilke hatte in seinen Mitteilungen unter anderem auf den Termin für die öffentliche Anhörung des Kreises zum Thema Bundesstraße 5 hingewiesen. Die Anhörung findet am Dienstag, 7. Mai, ab 16 Uhr in der Mensa der Friedrich-Paulsen-Schule statt.

Zu diesem Punkt meldete sich dann Bürgermeister Andreas Heinsen (Humptrup) zu Wort. Er bezweifelte, ob es sich lohnt, den Sachverhalt noch einmal aufzuarbeiten. Vielmehr sollte darüber nachgedacht werden, wie man solche Bauvorhaben künftig in den Griff bekomme. „Es muss doch irgendeinen Menschen geben, der plant, und dann wird das umgesetzt.“ Die Anhörung bringe gar nichts, meinte auch Ausschuss-Vorsitzender Hauke Christiansen (Risum-Lindholm).

„Welches Gremium kontrolliert die Straßenbauverwaltung?“, wollte Ausschuss-Mitglied Klaus Schmidt aus Leck wissen. Eine Prüfinstanz sei der Landesrechnungshof, erklärte Bauamtsleiter Udo Schmäschke. „Die Bürger sind empört und verstehen nicht, warum solche Dinge so passieren“, fügte Klaus Schmidt an und forderte, dass daraus Lehren gezogen werden sollten: „Wir sollten nicht mit einem solchen Missstand weiter in die Zukunft gehen.“

Dafür, dass es auch anders geht, hatte Bürgermeister Hauke Christiansen ein Beispiel parat. Er verwies auf die zügig sanierte Kreisstraße 115. Die ursprünglich geplante Verbreiterung des sogenannten Schnapsweges auf sechs Meter war weder in Leck noch in Risum-Lindholm auf Gegenliebe gestoßen. Christiansen und sein Amtskollege Rüdiger Skule Langbehn aus Leck hatten sich an die Straßenbauverwaltung gewandt. Mit Erfolg: Die Bitte um eine kurzfristige und kleine Lösung wurde erhört.

Quelle:
shz / Nordfriesland Tageblatt vom 18.04.13 / S. 15 / Text: Ute Weiß / Foto: Moritz Pelte