Die Hängepartie beim B5-Ausbau im Zuge der Ortsumgehungen zwischen Hattstedt und Bredstedt nimmt kein Ende. Nun unterrichtete Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) den Kreis Nordfriesland, dass sich das Straßenbauprojekt um weitere zwei Jahre verzögert.
Grund sind Klagen, die jetzt dazu führen, dass Flora, Fauna und insbesondere auch Gewässer über eine komplette Vegetationsperiode neu kartiert werden müssen. „Leider verlieren dabei auch Kartierungen ihre Gültigkeit, die schon 2012 gemacht wurden und durch die neuerliche Verzögerungen nicht mehr aktuell genug sind“, so Buchholz.
Für die 16,5 Kilometer lange Strecke müsse anschließend ein Planfeststellungsbeschluss erwirkt werden, wobei neuerliche Klagen nicht ausgeschlossen seien. Allein die Neukartierung schlage mit rund 500.000 Euro zu Buche, die der Steuerzahler tragen muss. Vor 2023 – so die Minister-Prognose – werden die Bagger kaum rollen. Das ist für Buchholz auch deshalb bitter, weil er bei Amtsantritt angekündigt hatte, dass er die rund 60 Millionen Euro teure Ortsumgehung Hattstedt-Struckum-Breklum-Bredstedt im Zuge der B5 in seiner Amtszeit fertigstellen lassen wolle. Damals wusste er noch nicht, welche Steine ihm die Jelstrom-Initiative und ein privater Kläger in den Weg legen würden.
Dass Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen trotzdem auch mit einem lachenden Augen das Kieler Ministerium verließ, liegt an der für den Kreis positiven Entscheidung für die B5-Anbindung südlich von Husum. Hier hat man sich auf die Kostenaufteilung für die Anbindung der Kreisstraße 137 und der Landesstraße 31 geeinigt und aus Berlin jetzt das Signal erhalten, dass das 16-Millionen-Euro-Projekt mit 12,7 Millionen Euro vom Bund bezuschusst wird.
Insgesamt könne sich der Kreis Nordfriesland „durch Kiel gut unterstützt fühlen“, meinte Buchholz. Trotzdem ist die Wunschliste laut Lorenzen noch lang. „Ganz oben steht , dass der Kreis bei touristischen Investitionen Hilfe bekommt“. Ganz konkret geht es dabei um den Ausbau des Anlegers auf Hallig Hooge.
sh:z / Husumer Nachrichten vom 15. November 2019 / Text Margret Kiosz, Foto: Volkert Bandixen