Ein nachhaltiges Engagement von Politik und Verwaltung in punkto Marschbahn und B5-Ausbau fordert der deutsch-dänische Infrastrukturverein Westküste/Vestkysten ein. Die aktuellen Entwicklungen sind richtungsweisend für die nächsten Jahrzehnte, mahnt der erste Vorsitzende Rickmer Johannes Topf mit Blick auf die aktuellen Diskussionen um die so wichtigen Projekte.
Der Verein setzt sich seit vielen Jahren konsequent bei Politik und Verwaltung in der Region, beim Land, aber auch im Bund dafür ein, dass die Westküste bei notwendigen Infrastrukturprojekten nicht in Vergessenheit gerät. Dabei ist er vielfach aktiv als Partner eingebunden, insbesondere, wenn es um die Mobilisierung von Wirtschaft und Gemeinden bis hinauf zur Grenze nach Dänemark geht.
Beim Thema Marschbahn gibt sich Topf kämpferisch: Die gesamte Region wehrt sich gegen die Streichung des zweispurigen Ausbaus der Marschbahn zwischen Niebüll und Klanxbüll als Maßnahme der Legalplanung. Wir sehen weder aus dem Beteiligungsverfahren, noch aus umweltrechtlichen Gründen eine Veranlassung, den ursprünglich vorgesehenen Weg zu verlassen.
Entsprechende Eingaben der Mitglieder habe der Verein an die Vertreter der regionalen Kammern und Verbände, aber auch an die Politik weitergegeben.
Im Hinblick auf den Ausbau der B5 initiierte der Verein nach eigenen Angaben vergangene Woche ein Gespräch zwischen potenziellen Klägern des B5-Abschnitts zwischen Tönning und Husum mit Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz und dem Landesbetrieb Straßenbau. Es war ein sehr gutes Gespräch und wir sind vorsichtig optimistisch, dass die Klagen zurückgenommen werden und der Ausbau schnellstmöglich beginnt, so Rickmer Johannes Topf.
Bei der Ortsumgehung Hattstedt sind die Nachrichten weniger erfreulich. Aufgrund von zusätzlichen Kartierungsauflagen durch due EU-Wasserrahmenrichtlinie verzögert sich der Neubau der Ortsumgehung Hattstedt um mindestens zwei Jahre. Topf reagierte verärgert auf diese Nachricht: Hier ist die Politik gefordert, endlich die Planverfahren in Deutschland zu vereinfachen, um einen vollständigen Stillstand beim Infrastrukturausbau zu verhindern!
Als Erfolg wertet er, dass nach intensiven Verhandlungen nun die Finanzierung zur Verlegung des B5-Knotenpunktes südlich von Husum steht. Nach unserer Einschätzung sollten zumindest hier zeitnah die ersten Arbeiten auch beginnen, was wir der engen Zusammenarbeit der gesamten Region, auch unseres Vereins, mit dem Wirtschaftsministerium verdanken.
Quelle: Husumer Nachrichten vom 20.11.2019