Linksabbieger biegt bei fehlender Abbiegespur ab – drei Fahrzeuge fahren auf, es gibt mehrere Verletzte.
Witzwort | Schwerer Verkehrsunfall am Donnerstagnachmittag auf der Bundesstraße 5 bei der berüchtigten Jordankurve: Ein bislang unbekannter Autofahrer wollte aus Richtung Tönning kommend unmittelbar vor der Jordankurve nach links abbiegen. Wegen des äußerst starken Verkehrsaufkommens musste er zunächst anhalten. An dieser Stelle besteht keine Abbiegespur, deshalb ist das Abbiegen hier mit Gefahr verbunden, denn sowohl der nachfolgende als auch der entgegenkommende Verkehr haben keinerlei Ausweichmöglichkeit.
Eine nachfolgende Autofahrerin mit einem Baby an Bord konnte ihren Mazda noch rechtzeitig abbremsen. Doch ein hinter ihr fahrender nordfriesischer VW-Crafter, der mit zwei Handwerkern besetzt war, fuhr auf den Mazda auf und schob ihn in die Leitplanke und vor ein Gatter. Dem VW-Crafter wiederum fuhr ein weißer Ford Transit aus Sachsen-Anhalt auf.
Ersthelfer waren sofort zur Stelle, in ersten Notrufen war von einer größeren Anzahl an Verletzten die Rede. Die zentrale Rettungsleitstelle in Harrislee löste Sofortalarm für die Witzworter Feuerwehr aus, die unter Leitung von Torben Holm mit 17-köpfiger Besatzung und mehreren Einsatzfahrzeugen nach nur vier Minuten an der Einsatzstelle eintraf. Aus Tönning und Husum kammen Rettungswagen des Kreises, ein Notarzteinsatzfahrzeug kam aus Tönning. Streifenwagen der Polizei eilten aus verschiedenen Richtungen herbei, die B5 blieb eine Stunde lang voll gesperrt.
Zu beklagen sind mehrere Leichtverletzte und ein erheblich Verletzter, der in eine Klinik verlegt wurde. Sehr schnell baute sich ein mehr als fünf Kilometer langer Stau aus Richtung Süden auf – zahlreiche Urlauber saßen fest. Die Rettungskräfte lobten die auf der äußerst stark frequentierten B5 freigehaltenen Rettungsgassen.
Schwerer Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 5
shz/Husumer Nachrichten vom 3. Juli 2020 / online 02.072020
Text: Helmuth Möller