Bahnarbeiten und keine Fähre: Sylt wird wieder zur Insel

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20 Stunden lang fahren keine Züge – hartes Wochenende für Urlauber und Pendler
Westerland/HambuRG
Wer auf die Insel Sylt rauf oder von ihr runter will, für den kommt es an diesem Wochenende dicke wie selten: So müssen sich alle Bahnreisenden – Urlaubsgäste wie Berufspendler – auf Zugausfälle, geänderte Fahrzeiten sowie einen Schienenersatzverkehr einstellen. „Unsere Arbeiten an Gleisen, Weichen und Bahnübergängen nehmen ganz schön Fahrt auf“, kündigt die Bahn seit Längerem an. Und die ist mit Gleiserneuerungen, Arbeiten an Weichen, Kabeln und Signalen sowie Sanierungen an fünf Bahnübergängen entlang der Westküstenstrecke schwer beschäftigt. „Für all diese Arbeiten ist es erforderlich, die Marschbahn abschnittsweise zu sperren“, so die Bahn. „Die besondere Herausforderung bei der Bahn ist das Bauen unter dem laufenden Rad“, sagt ihr Sprecher Egbert Meyer-Lovis.

Doch damit nicht genug: Auch die Autozüge sowohl der Bahn wie auch des Konkurrenten RDC fallen teilweise an diesem Wochenende aus. Selbst zu Wasser wird Sylt an diesem Wochenende zu einer fast unerreichbaren Insel: Bereits vom morgigen Freitag bis einschließlich Montag, 6. März, „ist die SyltExpress für planmäßige Wartungsarbeiten in der Werft“, kündigt die Rømø-Sylt Linie an. „An diesen Tagen gibt es daher keine Abfahrten.“

Im Personennahverkehr der Bahn kommt es an diesem Wochenende zu einer nahezu 20 Stunden andauernden Streckensperrung – und zwar von Sonnabend, 18.30 Uhr, bis zum Sonntag, 12.30 Uhr. Die meisten Züge der Marschbahn-Linie werden zwischen Morsum und Westerland zwar durch Busse ersetzt – alle Reisenden sollten jedoch die bis zu 40 Minuten späteren Ankünfte oder früheren Abfahrten der Busse am Bahnhof Westerland beachten. Der letzte durchgehende Zug vom Festland auf die Insel fährt am Sonnabend, 4. März, ab Niebüll um 17.01 Uhr, in Gegenrichtung ab Westerland um 18.22 Uhr. Die ersten durchgehenden Züge fahren dann erst wieder von Sonntagmittag an. In der Nacht zu Montag indes müssen erneut Verspätungen einkalkuliert und teilweise mit Schienenersatzverkehr vorlieb genommen werden.

Im Fernverkehr fährt am Sonnabend der IC 2073 nach Berlin-Südkreuz bereits 14 Minuten früher in Westerland ab: um 15.22 Uhr. Der IC 2374 von Karlsruhe nach Westerland indes endet bereits 15.32 Uhr in Hamburg-Hauptbahnhof und fällt von Hamburg bis zur Endstation auf Sylt ganz aus.

Auch einige Autozüge fallen am kommenden Wochenende aus: Beim DB-Sylt Shuttle betrifft dies am Sonnabend, 4. März, die roten Autozüge von Niebüll nach Westerland um 18.05, 19.35 und 21.05 Uhr. Die letzte Abfahrt Richtung Sylt an diesem Tag ist um 17.35 Uhr mit einem Sonderzug. Runter von der Insel fährt der letzte Sylt Shuttle ab Westerland um 17.30 Uhr – die Abfahrten 18.30, 19.30 und 21.30 Uhr entfallen.

Der letzte „Autozug Sylt“ des Konkurrenten RDC in Richtung Insel fährt am 4. März um 16.30 Uhr. Gestrichen ist die Verbindung ab Niebüll um 19 Uhr, der Spätzug um 22 Uhr fällt wegen der Bauarbeiten sogar noch bis Ende März aus. Von Westerland nach Niebüll fährt der letzte „Blaue“ um 17.55 Uhr, alle späteren Autozüge fallen aus.

Immerhin sei somit „am Sonnabend noch bis zum späten Nachmittag Zugverkehr möglich, sagt Meyer-Lovis zu den Unannehmlichkeiten. Am Sonntag, dem 5. März, kann der Autozugbetrieb wegen der Gleisbauarbeiten allerdings erst mittags wieder starten. Die erste Abfahrt eines Sylt Shuttle von Westerland nach Niebüll ist um 12.30 Uhr mit einem Sonderzug. Vom Festland in Richtung Insel fährt der erste rote DB-Zug um 12.35 Uhr ab Niebüll. Der erste RDC-Autozug nach der Zwangspause fährt am Sonntag um 13.30 Uhr von Niebüll nach Westerland. In der Gegenrichtung zum Festland startet der erste blaue Autozug um 14.55 Uhr ab Westerland.

shz/Husumer Nachrichten, 2.März 2017/Text u. Foto: Pierre Boom