Ortstermin an der B 5: LBV-Niederlassungsleiter Karl-Heinz Roos, Verkehrsminister Reinhard Meyer und die Kreistagsabgeordneten Ulrich Stellfeldt-Petersen sowie Thomas Nissen.
Verkehrsminister zu Besuch: Reinhard Meyer sah sich die Baustelle zwischen Deichskopf und Klixbüll persönlich an.
Niebüll/Leck. Die Latte hängt weiterhin sehr hoch. Wie das Verkehrsministerium vor kurzem auf Anfrage unserer Zeitung bekannt gegeben hatte, sollen die Sanierungsarbeiten an der Bundesstraße 5 bis Juni beendet sein. Inzwischen gibt es sogar ein konkretes Datum für die Fertigstellung des Teilstücks, dessen Sperrung Autofahrer seit Monaten zu großen Umwegen zwingt: der 21. Juni. Eine hundertprozentiges Versprechen wollen die Beteiligten darauf jedoch nicht machen. Befahrbar sei die knapp fünf Kilometer lange Strecke zwischen Deichs kopf und Klixbüll aber auf jeden Fall vor der Sommerreisezeit. So äußerte sich gestern Verkehrsminister Reinhard Meyer, der sich bei einem Ortstermin an der B 5 selbst ein Bild vom Voranschreiten der Baumaßnahmen machte.
Auf der Baustelle wurde vor gut einem Monat – am 2. April – wieder der Betrieb aufgenommen, und dass mit erkennbarem Erfolg. So zeigten sich Karl-Heinz Roos, Leiter der Flensburger Niederlassung vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH), sowie Jochen Göttsch von der bauausführenden Firma Bunte (Papenburg) ebenfalls zuversichtlich, den neuen Fertigstellungstermin einhalten zu können. „Mir ist bewusst, dass die Autofahrer und Autofahrerinnen im Kreis Nordfriesland durch die mehrfachen Verzögerungen auf eine harte Geduldsprobe gestellt wurden und auch die Wirtschaft in der Region unter dem Engpass zu leiden hat“, bat Reinhard Meyer um Verständnis und versicherte, dass die Sanierung zur Chefsache geworden sei.
Zur Erinnerung: Bereits am 4. Juli vergangenen Jahres wurden mit den umfangreichen Maßnahmen an der Bundesstraße begonnen. Meyer: „Als Verkehrsminister muss man schon sagen, dass die Situation kein Glanzstück ist.“
Auslöser der mehrmonatigen Verzögerung war unter anderem der ungünstige Baugrund am Rande eines ehemaligen Deiches sowie zeitliche Probleme bei der Umlegung von Telekommunikationsleitungen infolge des harten Winters.
Die B 5 verläuft im Baustellenbereich auf einem im Jahr 1456 von Holländern errichteten Deich zwischen dem Klixbüller und Bökingharder Gotteskoog, bestehend aus Klei und einem Klei-Torf-Mix. Sie sei „weich wie Blumenerde“, beklagte der Firmenvertreter Jochen Göttsch. Die Beschaffenheit des Untergrundes habe zu einem umfangreichen Bodenaustausch und zur Verwendung anderen Auffüllungsmaterials geführt, erklärte Karl-Heinz Roos. Die dadurch anfallenden Mehrkosten werden zurzeit noch ermittelt.
„Die Verzögerung ist für alle Beteiligten vor Ort ärgerlich, doch jetzt ziehen alle an einem Strang, um so schnell wie möglich fertig zu werden“, sagte Reinhard Meyer.
Im Anschluss an seine Besichtigung der Baustelle nutzte der Minister die Gelegenheit für einen Besuch bei Clausen & Bosse. Die Geschäftsführung des in der Gemeinde Leck ansässigen Buchdruckunternehmens hatte ihn zu einem Gespräch eingeladen. Hauptthema waren die steigenden Energiekosten, die der Branche zu schaffen machen. Anschließend zeigte Geschäftsführer Günter Pecher dem Wirtschafts- und Verkehrsminister das Unternehmen – und gab ihm natürlich ein Buch mit.
Quelle:
s:hz / Nordfriesland Tageblatt vom 03.05.13 / Seite 11
Text: Moritz Pelte u. Sibylle Bremer / Fotos: Moritz Pelte, Dieter Wrege